Aromatherapie/ Therapie mit ätherischen Ölen

 

„Die Aromatherapie ist ein Teilbereich der Phytotherapie bzw. Therapie mit Heilpflanzen. Ihre Anwendung beruht ebenso auf weltweiter, langjähriger Erfahrung wie auf wissenschaftlichen Untersuchungen.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Heilkraft ätherischer Öle von dem französischen Chemiker Rene-Maurice Gattefosse für die moderne Medizin wiederentdeckt: er prägte auch den Begriff Aromatherapie.

Im ersten Weltkrieg behandelte er Verwundete mit ätherischen Ölen. Sie verhinderten Wundbrand, heilten Wunden, sorgten für rasche Vernarbung, senkten Fieber und linderten Schmerzen; weil sie aber auf die Seele wirken, stärkten sie den Lebenswillen der Kranken und trugen auf diese Weise zur Heilung bei.

Zwar verdrängte die Entdeckung der chemisch gewonnenen Medikamente zeitweise dieses neugewonnene Wissen; aber dank Gattefosse`s Buch über Aromatherapie war es dem französischen Arzt Dr. Jean Valnet möglich, auch im zweiten Weltkrieg die Ätherischen Öle erfolgreich einzusetzen.


 ÄTHERISCHE ÖLE ALS HELFER GEGEN VIREN UND BAKTERIEN

Ätherische Öle sind Gemische biochemischer Verbindungen von Pflanzen die diese produzieren um sich z.B. vor Fressfeinden zu schützen. Sie werden aus Blüten, Blättern, Nadeln, Wurzeln usw. gewonnen und ihre Inhaltsstoffe können die Hautschranke durchdringen und somit in die Blutbahn gelangen. Sie sind so hoch konzentriert, dass sie nur verdünnt auf die Haut aufgebracht werden dürfen. Einerseits können sie zur Vorbeugung von Krankheiten, aber auch zu deren Behandlung wirkungsvoll eingesetzt werden.

Ätherische Öle können unserer Gesundheit gute Dienste leisten denn sie wirken antibakteriell, antiviral und gegen Pilze. Warum werden sie (noch) nicht flächendeckend eingesetzt? Sie wirken nur als unveränderte Naturprodukte und als solche dürfen sie nicht patentiert werden, d.h. das große Geld ist mit ihnen nicht zu machen. Ihre Anwendung ist sehr günstig, denn es werden immer nur wenige Tropfen gebraucht um ein individuelles Therapeutikum herzustellen. Ihre Wirkungen sind gut erforscht und wissenschaftlich schon lange bestätigt. ( z.B. im deutschsprachigen Raum Prof. Dr. Dr. Dietrich Wabner, Prof. Hanns Hatt u.v.m.)

Bei Atemwegserkrankungen die meißt durch Viren ausgelöst werden greifen die Viren zunächst die Schleimhäute an. Wenn die Schleimhautbarriere in Rachen und Nase angegriffen ist kann es zur zusätzlichen Infektion mit Bakterien kommen, die dann leichtes Spiel haben sich zu vermehren. Ätherische Öle können in der Vorbeugung sowie in der Behandlung von Atemwegerkrankungen eingesetzt werden, z.B. in Nasenölen, Inhalationen, desinfizierenden Raumsprays und auch als innerliche Einnahme. Da viele ätherische Öle gleichzeitig auch stimmungshebend wirken behandeln sie den erkrankten Menschen auf allen Ebenen.

Hinweise zum Einsatz von ätherischen Ölen:

-sie sollten nur unter der Anleitung erfahrener und ausgebildeter TherapeutInnen angewendet werden: es handelt sich um sehr wirkungsvolle Stoffe, die falsch angewendet zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können.

-es sollten nur qualitativ hochwertige Öle eingesetzt werden, d.h. der Hinweis: 100% ätherisches Öl mit Angabe der Chargennummer. Biologischer Anbau, die Angabe des Anbaugebiets und auch die lateinische Bezeichnung sind u.a. Hinweise auf eine gute therapeutische Qualität


Aromatherapie kann bei jeder Erkrankung den Heilungsprozess unterstützen. Dies erklärt sich u.a. auch über die positve Wirkung auf die Psyche, denn ätherische Öle wirken über den Geruchssinn direkt und innerhalb von Sekunden auf das limbische System im Gehirn, unserem ältesten Gehirnteil, durch die Ausschüttung von z.B. beruhigenden und stabilisierenden Neurotransmittern wie GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) und Serotonin. Das limbische System ist die Steuerungszentrale für unsere Gefühlswelt, unser emotionales Verhalten, unsere Sexualität und unser Gedächtnis.

Innerhalb von Sekunden bewirken ätherische Öle, dass wir uns ausgeglichen und gut fühlen.

In meiner Facharbeit im Rahmen meiner Ausbildung zur Aromatherapeutin habe ich die positiven Auswirkungen von ätherischen Ölen bei stressbedingten Erkrankungen erläutert. Sie sind natürliche Psychopharmaka aus der Natur jedoch ohne die gefürchteten Nebenwirkungen. Mit großem Erfolg werden sie z.B. auch inzwischen in vielen psychiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern eingesetzt, als Ergänzung und Ersatz von z.B. Benzodiazepinen (Schlaf-und Beruhigungsmittel) und Methylphenidat (Behandlung von ADHS).

Ätherische Öle zeichnen sich durch ein breites Wirkungsspektrum aus: sie wirken u.a. auch desinfizierend,- antibakteriell,- antiviral, antimykotisch (gegen Pilze).

Allergiker erfahren durch ätherische Öle große Erleichterung. Ätherische Öle wirken bei Erkrankungen der Atmungsorgane ebenso wie auf die des Verdauungssystems.

„Nerven, Immun- und Hormonsystem arbeiten nicht isoliert, sie kommunizieren miteinander- denn der Mensch ist ein Netzwerk aus Körper, Geist und Seele. Ätherische Öle können diese Kommunikation beeinflussen.“ (Miketta 1992)

„Der Bauch mit unserem Verdauungssystem ist eng mit unserer Psyche, dem limbischen System verbunden. Das Bauchhirn sendet weit mehr Signale, Informationen und Entscheidungen zum Kopfhirn als umgekehrt. Psychische Prozesse und das Verdauungssystem sind also weitaus inniger miteinander gekoppelt, als man bisher gedacht hat.“ („Aromatherapie“, Werner/v.Braunschweig)